Hautverjüngung in der Mittagspause – was ist realistisch?

Interview des TOP Magazin mit Dr. Jürgen Kaiser

Das Leben hinterlässt seine Spuren. Dies führt mit zunehmendem Alter zu einer dünnen, trockenen und feinrunzeligen Haut. Fältchen und Falten sind die Folge. Immer mehr Frauen und Männer gehen zu hierauf spezialisierten Ärzten, wobei vor allem die sanften Methoden ohne Messer gefragt sind, also Medikamente bei denen die „Auszeit“ nach der Behandlung am geringsten ist. Das TOP Magazin wollte wissen, welches zur Zeit die gängigsten Behandlungsmöglichkeiten sind und sprach mit Dr. Jürgen Kaiser aus Roetgen.

TOP: Man hört immer öfter von wenig belastenden Verfahren der Hautverjüngung, die während der Mittagspause durchführbar sein sollen. Wie kommt es zu dieser Entwicklung?
Dr. Kaiser: Viele der bisher gebräuchlichen Verfahren zur Hautverjüngung schränken durch Schwelllungen oder Blutergüsse die Teilnahme am normalen gesellschaftlichen Leben für Tage bis Wochen ein (z.B. Lifting-Operationen oder Laser-Skin-Resurfacing). In den letzten Jahren wird verstärkt mit Methoden gearbeitet, die diese „Auszeit“ so kurz wie möglich halten. Diese Verfahren stehen inzwischen auch hier in Deutschland zur Verfügung.

TOP: Welche Verfahren sind hierbei gemeint?
Dr. Kaiser: „Ausgezeichnete Ergebnisse erzielt man mit Hyaluronsäure“. Hyaluronsäure ist ein normaler Bestandteil des Bindegewebes unserer Haut und in der Lage, viel Feuchtigkeit zu speichern. Im Vergleich zur Jugend nimmt der Gehalt an Hyaluronsäure aber bis ins 6. Lebensjahrzehnt um bis zu vierzig Prozent ab. Durch Injektion von Hyaluronsäure im Faltenbereich verteilt sie sich im Unterhautgewebe gleichmäßig und hebt die Konzentration auf das Niveau eines Jugendlichen an. Die Haut erhält dadurch einen Aspekt mit deutlich höherer Elastizität und Spannung und einer nahezu glatten Hautoberfläche. Hyaluronsäure wird schon seit ca. 30 Jahren genutzt, um Falten zu unterspritzen, steht jedoch erst seit kurzer Zeit als langwirkende Substanz mit anhaltendem Effekt zur Verfügung.

TOP: Für wen kommt dieses Verfahren in Betracht?
Dr. Kaiser: Das Schöne ist: Für alle, die an einer Auffrischung ihrer Gesichtszüge interessiert sind! Wichtig ist, in einem Gespräch die Erwartungen mit dem tatsächlich Machbaren zu vergleichen. Da die verwendeten Inhaltsstoffe nicht-tierischer Herkunft sind, ist ein Hauttest nicht erforderlich, Allergien sind weitgehend unbekannt.

TOP: Wie lange dauert es, bis man das Resultat der Behandlung sieht und wie lange hält die Wirkung an?
Dr. Kaiser: Man sieht die Wirkung unmittelbar nach der Injektion. Ganz perfekt ist das Ergebnis nach etwa zwei Wochen, wobei der biologische Wirkstoff Hyaluronsäure es dem Körper ermöglicht, Wasser zu speichern und damit die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Je nach Hauttyp, Alter und Lebensgewohnheiten wird die Behandlung nach etwa einem halben bis einem Jahr wiederholt. Lippenformungen müssen nach ca. 6 Monaten, Nasolabial-Linien nach einem Jahr ergänzt werden.

TOP: Ist die Behandlung schmerzhaft?
Dr. Kaiser: Obwohl man sehr feine Injektionsnadeln verwendet, spürt man je nach Empfindlichkeit den leichten Nadelstich. Deshalb wird an empfindlichen Stellen immer eine örtliche Betäubung durchgeführt.

TOP: Wie lange dauert es, bis man wieder „gesellschaftsfähig“ ist?
Dr. Kaiser: Nach der Behandlung können Reaktionen wie Schwellungen, Rötungen oder Empfindlichkeiten auftreten, die aber in der Regel nach ein bis zwei Tagen von selbst wieder verschwinden. Somit tendiert die Auszeit meist gegen Null.

TOP: Was lässt sich nicht ausreichend behandeln?
Dr. Kaiser: Bei einem fortgeschrittenem Elastizitätsverlust behandelt man zunächst diejenigen Linien, die subjektiv am meisten stören. Auch ein Aufpolstern eingefallener Gesichtspartien ist meist kein Problem. Tiefe mimische Falten und tiefe Aknenarben lassen sich deutlich bessern, nur sehr grobe Defekte erfordern andere Maßnahmen.

TOP: Herr Dr. Kaiser, wir bedanken uns bei Ihnen für dieses Interview

Das Gespräch führte Beate Mack, TOP Magazin Aachen

Auf sanfte Weise schön

Interview des TOP Magazin mit Dr. Jürgen Kaiser

Mit schonenden Methoden lassen sich die Spuren der Hautalterung heute schnell und nachhaltig korrigieren.
Wer schön sein will, muss leiden? Dieser Satz trifft heute nur noch begrenzt zu. Denn inzwischen hat die ästhetische Medizin einige wirksame Waffen in petto, um die Spuren der Zeit sanft und sicher zu glätten. Bevor man sich also zu einer Schönheitsoperation mit allen ihren Risiken entschließt, sollte man die schonenden Alternativen in Betracht ziehen. Wir sprachen mit Dr. Jürgen Kaiser aus Roetgen über zwei wirksame Behandlungsmethoden für eine jugendlichere Haut.

Dr. Kaiser, Botox® gilt heute als Wunderwaffe gegen Falten. Wie wirkt diese Substanz?
Botulinumtoxin, so der korrekte Name, wird bei Mimikfalten angewendet, die nicht auf einer Erschlaffung der Haut, sondern auf einem intensiven Muskelspiel beruhen, zum Beispiel bei den sogenannten „Zornesfalten“ auf der Stirn. Das Präparat wird gezielt in die betroffene Region injiziert und legt dort die Muskeln lahm, entsprechend deutlich und unmittelbar ist die Wirkung. Im Laufe der Zeit wird Botox® dann ganz natürlich abgebaut und der Muskel übernimmt wieder zunehmend seine alten Funktionen.

Der Vorgang müsste dann also wiederholt werden?
Das ist richtig, Botox® wirkt, abhängig von der Konstitution, bis zu einem Jahr, dann ist der Wirkstoff vollständig ausgeschieden. Aber da er keinerlei Rückstände im Körper hinterlässt, kann der Vorgang beliebig oft wiederholt werden. Wegen dieser ausgezeichneten Verträglichkeit hat Botox® auch bereits weitere Anwendungsmöglichkeiten gefunden.

Die da wären…
Bei Spannungskopfschmerzen oder Migräne kann man mit Botox® gute Ergebnisse erzielen, weil sie oftmals auf Muskelverspannungen beruhen. Vor allem aber bei Menschen, die unter einer übermäßigen Achselschweißbildung leiden, hat sich Botox® hervorragend bewährt. Das Problem sollte man übrigens nicht unterschätzen, wer bereits auf die kleinste Anstrengung oder Stress mit übermäßiger Schweißbildung reagiert, ist im Alltag gehandicapt und steht unter einem großen Leidensdruck.

Aber der Anwendungsbereich von Botox® hat auch Grenzen?
Das ist richtig, Botox® wird heute nur noch im Bereich der nicht mimischen Gesichtsmuskulatur wie Augen, Stirn oder Augenwinkel, den sogenannten „Krähenfüßen“, angewandt. Im Mund- und Nasolabial-Bereich würde Botox® die Muskulatur und damit auch die Mimik zu sehr lahm legen. In diesen Partien sowie im Bereich von Hals und Dekolleté erzielt man mit Hyaluronsäure weitaus bessere Ergebnisse.

Hyaluronsäure ist eine sogenannte „Filler“-Substanz?
Das ist einerseits richtig. Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die in die Haut gespritzt wird, um ihr neues Volumen zu verleihen. Da sie im Bindegewebe aller Lebewesen vorkommt, sind allergische Reaktionen, anders als bei Silikon oder Collagen, praktisch ausgeschlossen. Über diese reine Filler-Funktion hinaus hat Hyaluronsäure heute aber auch einen verjüngenden Effekt, weil sie langfristig die Fähigkeit der Haut erhöht, wieder mehr Wasser einzulagern. Diese hautstraffende Wirkung tritt nicht sofort auf, sondern im Laufe von ca. 14 Tagen.  Nach der Injektion werden die Moleküle dann – wie bei Botox® – nach und nach wieder abgebaut, so dass nach sechs bis zwölf Monaten eine Auffrischung angezeigt ist. Mit wachsender Zahl der Behandlungen hält der positive Effekt beider Substanzen allerdings immer länger an.

Lassen sich die Behandlungen mit Botox® und Hyaluronsäure denn auch kombinieren?
Ja, sogar ausgezeichnet. Was für den einzelnen Patienten am sinnvollsten ist, muss allerdings erst in sehr ausführlichen Beratungsgesprächen geklärt werden. Daher biete ich immer individuelle, kostenfreie Beratungen an. Erst danach soll der Patient in aller Ruhe entscheiden, was für ihn das Richtige ist.

Saubere Sache

Interview des TOP Magazin mit Dr. Jürgen Kaiser

Botox® – das „Wundermittel gegen Falten“ – hat sich auch bei übermäßiger Schweißbildung im Achselhöhlenbereich bewährt.
Ein feuchter Händedruck, dunkle Flecken unter den Achseln, das ständige Gefühl, unangenehm zu riechen – wer unter übermäßigem Schwitzen leidet, fühlt sich im Alltag gehandicapt. Zu den vielversprechendsten Therapien gehört die Behandlung mit Botulinumtoxin. Wir sprachen mit Dr. Jürgen Kaiser aus Roetgen über das wirksame Verfahren.

Dr. Kaiser, warum schwitzen wir?
Schwitzen ist eine ganz normale Funktion des Körpers zur Steuerung des Wärmehaushaltes. Jeder Mensch besitzt etwa zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen, die an den Handflächen, Fußsohlen und in den Achselhöhlen besonders konzentriert sind. Wird es uns zu warm, wird die Schweißausscheidung angeregt, um über diese Sekretion den Körper zu kühlen.

Also eine ganz natürliche Sache. Ab wann spricht man denn von einer krankhaften Schweißbildung?
Da sind die Übergänge – ohne ein anzügliches Bild nutzen zu wollen – fließend. Normalerweise schwitzt man täglich ca. einen halben Liter aus. Bei manchen Menschen ist die Schweißmenge jedoch vier bis sechs Mal so groß, selbst wenn sie sich nicht körperlich angestrengt haben. Die Ursachen für ihre Hyperhidrosis, so der medizinische Ausdruck für die Überfunktion der Schweißdrüsen, sind noch nicht genau geklärt. Fest steht nur, dass die Störung häufig anlagebedingt ist. Organische Ursachen, beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion, sind eher selten und können durch entsprechende Untersuchungen ausgeschlossen werden.

Führt die Hyperhidrosis denn zu weiteren körperlichen Beeinträchtigungen?
Die Hyperhidrose bedeutet für die Betroffenen vor allem eine psychische Belastung, doch die sollte man nicht unterschätzen. Denn die offensichtlichen Schwitzattacken, die durch die kleinsten emotionalen Ereignisse ausgelöst werden, empfinden die Patienten als so unangenehm, dass die einfachsten Dinge des alltäglichen Lebens, wie ein chices Kleid zu tragen, zu einer unüberwindlichen Hürde werden können. Die ständige Unsicherheit – Sind schon Schwitzränder zu sehen? Falle ich etwa durch meinen unangenehmen Geruch auf? – hat schließlich Auswirkungen auf das gesamte soziale Umfeld. Viele Betroffene meiden den Kontakt zu anderen Menschen aus Angst, abgelehnt zu werden. Insofern ist der Leidensdruck sehr groß.

Und wie kann Botox® den Betroffenen helfen?
Bei Hyperhidrose gehört Botulinumtoxin – so der korrekte Name – seit einigen Jahren zu den vielversprechendsten Therapien. Wenn dieses Nervengift in die Stellen injiziert wird, in denen die Schweißdrüsen konzentriert sind (also insbesondere in die Achselhöhlen), unterbricht es die Signale von den Nerven zu den Schweißdrüsen, so dass die überaktiven Zellen regelrecht lahmgelegt sind. Die Patienten können sich also erstmals ganz sicher fühlen, nicht bei jeder Gelegenheit ins Schwitzen zu geraten. Im Laufe der zeit baut sich das Botulinumtoxin dann wieder ganz natürlich im Körper ab, die Wirkung ist also rückläufig. Nach circa einem halben Jahr muss die Behandlung daher wiederholt werden.

Und die Verträglichkeit?
Es kann zu ganz geringfügigen Nebenwirkungen kommen, die nach wenigen Tagen abklingen, etwa Schwellungen oder Rötungen. In regelmäßigen Informationsveranstaltungen kläre ich die Patienten (nach telefonsicher Voranmeldung) darüber auf, die nächste findet am 31.7. um 11 Uhr in meiner Praxis statt. In der Medizin wird Botulinumtoxin aber bereits seit vielen Jahren bei verschiedenen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt und hat sich insbesondere in der Neurologie oder in der Augenmedizin hervorragend bewährt. Vor etwa zehn Jahren hat dann auch die kosmetische Medizin das Botulinumtoxin entdeckt, ich selbst verwende es erfolgreich zum Glätten von Stirn- und Augenfalten. Insofern kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen, dass Botox® ein wirksames, gut verträgliches Mittel ist – und so zuverlässig, dass die Medikamentenkosten bei der Achselbehandlung sogar von den Krankenkassen übernommen werden.